Freitag, 27. Juni 2014

{Ichbacksmir} Apfelkuchen

Thema der aktuellen Ichbacksmir-Runde: Familienrezepte. Komischerweise habe ich in meinem Kopf Familienrezepte und Kindheitserinnerungen miteinander gleichgesetzt. Aber so weit von einander entfernt liegen die Themen ja nicht. Vor allem nicht bei folgendem Apfelkuchen. Denn dieser ist meine prägendste kulinarische Kindheitserinnerung, aber auch ein Rezept, welches meine Mutter von ihrer Mutter hatte und diese auch von ihrer hat. Was mir, bis zu dem Zeitpunkt an dem ich mit meiner Mutter das Rezept suchte, tatsächlich nicht bekannt war.


Auf dem Grundstück meiner Eltern befinden sich sage und schreibe vier Apfelbäume. Früher waren es sogar fünf. Im Sommer gab es dementsprechend immer eine Apfelschwemme. Meine Mutter wusste gar nicht wohin mit den ganzen Äpfel.


Meine Mutter stand tagelang in der Küche und kochte Apfelmus, Apfelkompott und backte Kuchen. Heutzutage macht sie den leckersten Apfelsaft den ich je getrunken habe.


Ich erinnere mich noch wie meine Oma, Uroma und meine Mutter im Garten saßen und unermütlich Äpfel schälten und in Spalten schnitten. Manchmal wollte ich Knirps auch mitmachen und naschte dann die Äpfel weg. Aber meine Omas und meine Mama freuten sich darüber. Und ich auch. Als ich dann größer war, schnipselte ich mit.


Die fertigen Apfelspalten wurden für späteren Kuchen eingefroren oder gleich auf den Kuchen gelegt. So gab es dann immer super schnellen Apfelkuchen. Ein Apfelkuchen, der einfach nicht wegzudenken ist und ein treuer Begleiter meiner Kindheit war. Manchmal gibt es diesen Kuchen noch. Aber seltener.


Für mich bedeutet dieser Kuchen lange Sommertage, friedliches Beisammensitzen von Oma, Uroma und Mama, viele Äpfel und eine klindliche Unbekümmertheit und Freude. All das liegt in einem Bissen des besten Apfelkuchens meiner Mama.


Wichtig: Der Teig ist nicht für ein ganzes Blech abgelegt. Es wird so ca. 1/2 - 3/4 voll, je nachdem wie dick ihr den Teig ausrollt. Möchte man also ein ganzes Blech, einfach die doppelte Menga an Zutaten nehmen. ;) Ich persönlich finde, dass die angegebene Menge einen perfekt großen Kuchen ergibt.


Hier das Rezept:
200g Mehl, 1 TL Backpulver, 100g Zucker, 100g Butter, 1 Ei, ca. ca 3 - 4 große (ca. 400-500g) säuerliche Äpfel, Rosinen, Zucker und Zimt


Die Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und für ca. 30 min. in den Kühlschrank legen. In der Zwischenzeit die Äpfel schälen und in nicht zu dünne Spalten schneiden.
Den Teig nach belieben auf dem Blech ausrollen und mit Apfelspalten belegen. Rosinen drüber streuen und bei 150 Grad Umluft/ 175 Grad Ober-/ Unterhitze je nach Dicke des Teiges, 30 - 40 min. backen.

Kuchen aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen. Danach Zucker und Zimt Mischung drüber streuen. Fertig ist das gute Stück.


Eine kleine Anmerkung zu den Bildern: Auf den Bildern ist ein Hefeteig und kein Mürbeteig zu sehen! Als ich den Kuchen buck, war ich der festen Überzeugung, dieser Küchen würde mit Hefeteig gebacken werden. Jedoch belehrte mich meine Mutter eines besseren - was auch den anderen Geschmack des Kuchens erklärte. Mit Mürbeteig (siehe Rezept oben!) schmeckt der Kuchen definitiv um Welten besser - einfach himmlisch! (Wer sich jetzt fragt, wieso ich nicht erst meine Mutter nach dem Rezept fragte: ganz einfach. Meine Mutter war zur Zeit meines Backwahns nicht in der Nähe des Rezepts. Und da ich so todsicher war, kam mir auch nichts daran falsch vor.)

Wie siehts bei euch aus, was sind eure prägendsten Kindheitserinnerungen?

Liebe Grüße,
Emilia.

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